Bildung statt Bildschirm

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00:00:00: "Wenn du das auch beobachtet hast, ist, dass der Digitalpakt rein auf Hardware ausgerichtet war."

00:00:07: "Das stimmt."

00:00:08: "Und für mich oder für uns, so habe ich es halt erkannt und bin dann in diese Projekte rein,

00:00:13: habe ich da rein gehängt, habe ich die Möglichkeit gesehen, wenn wir nur austauschen, also wenn wir einfach sagen,

00:00:21: wir nehmen das Buch weg und dafür nehmen wir ein Tablet oder wir nehmen statt der Tafel ein digitales Board,

00:00:29: dann tauschen wir nur aus, das ist für uns nicht digitale Bildung."

00:00:33: "HiWay – Dein Wegweiser für Digitalisierung und Sicherheit" präsentiert von HiSolutions.

00:00:45: Hi und herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres High Solutions Podcasts, dem HiWay.

00:00:56: Wenn ihr neu dazugekommen seid, dann möchte ich nochmal kurz das Format erklären.

00:01:00: Wir haben drei Fragen in zehn Minuten und einen Experten und heute freue ich mich,

00:01:04: Jürgen Hossner wieder begrüßen zu dürfen, unseren heutigen Experten.

00:01:07: Jürgen, du warst schon mal da zum Thema Lizenzmanagement.

00:01:11: Heute bist du aber zu einem Herzensthema von dir da und zwar zum Thema Bildung.

00:01:16: Du bist ja bei der HiSolutions für Business Development zuständig, also dafür innovative neue Ideen zu finden.

00:01:23: Aber du bist eben auch seit 25 Jahren schon privat im Auftrag der Bildung unterwegs

00:01:29: und unterstützt in Gambia, um die Bildung dort auszubauen und zu stärken.

00:01:34: Und darüber wollen wir heute sprechen.

00:01:36: Vielen Dank für die Einladung.

00:01:38: Du förderst das seit 25 Jahren sehr beeindruckend.

00:01:45: Kannst du uns vielleicht erzählen, was genau du dort förderst, was unterstützt du in Gambia?

00:01:50: Ja, also erstmal bin ich es nicht alleine, sondern bin ein Teil vom Verein.

00:01:53: Aber du hast es richtig gesagt, seit 25 Jahren engagiere ich mich im Privaten auch mit ein paar Freunden zusammen

00:01:59: und in Gambia für Bildung.

00:02:01: Wir haben das vor 25 Jahren erkannt, weil wir durch mehr oder weniger durch Zufall da unten das gesehen haben,

00:02:08: dass einfach hier die Kinder zu fünft in ein Schulbuch reinschauen.

00:02:14: Und so hat es angefangen, wir haben gesagt, man kann doch unterstützen mit wenig Aufwand dort unten.

00:02:19: Es ist eine englische Kolonie, Englischbücher da unten, darunter zu bringen.

00:02:23: So haben wir auch angefangen, Koffer gepackt, gesammelt hier in den örtlichen Schulen

00:02:27: und sind mit dem Koffer das erste Mal runtergeflogen, haben es dann auf den Tisch gelegt, die waren total begeistert.

00:02:33: Was ist dabei rausgekommen?

00:02:35: Wir sind der Meinung, dass es auch unsere DNA im Verein, wir sind ein kleiner Verein,

00:02:41: dort unten auch Bildung unterstützen, also in Form von Lehr- und Schulmaterial,

00:02:46: sowohl für die Kinder als auch für die Lehrkräfte.

00:02:50: Mittlerweile sind es drei Schulen und drei Kindergärten in der Summe von 4.500 Kindern

00:02:58: und wir sind immer noch nach 25 Jahren davon überzeugt, wir haben auch etwas bewegt,

00:03:05: dass Bildung einfach der Start von allem ist.

00:03:09: Also wer lesen, schreiben und rechnen kann, das was wir hier als Selbstverständnis sehen,

00:03:14: ist der und überhaupt nicht Selbstverständnis, sind 50% Analphabeten

00:03:18: und es sind wir der Meinung, dass wir hier einen Beitrag leisten können,

00:03:21: indem man ihn Schulmaterial zur Verfügung stellt und somit den ersten Schritt macht in die richtige Richtung.

00:03:27: Beeindruckend und sehr löblich.

00:03:29: Vielen Dank.

00:03:30: Frage 2.

00:03:33: Es ist ja häufiger der Fall, dass es in ärmeren Regionen sehr große,

00:03:37: Diskrepanzen gibt zwischen männlichen und weiblichen Studenten, Lernenden.

00:03:43: Hast du das dort auch whrgenommen?

00:03:45: Ja, sehr gut, dass du das ansprichst.

00:03:47: Wo wir angefangen haben, hat man schon gespürt, dass eigentlich mehr Jungen als Mädchen in der Schule sind.

00:03:53: Wir haben damals ein bisschen ungehört, warum das so ist

00:03:56: und es ist tatsächlich nur so gewesen, dass einfach auch der väterliche Teil,

00:04:01: der müterliche Teil dafür gesorgt hat, dass eigentlich das Mädchen aufs Feld kommt und arbeitet

00:04:08: und der Junge soll die Bildung machen.

00:04:11: Mittlerweile, wir denken, das ist ein Beitrag, den wir geleist haben.

00:04:16: Nach diesen 25 Jahren haben wir bei den 4.500 Kindern einen tollen Trend festgestellt.

00:04:21: Wir haben eine 50/50 Quote, also 50% Mädchen und 50% Jungen in unserer Schule

00:04:28: und wir denken, dass das ein Beitrag war, wo wir geleistet haben.

00:04:31: Das ist ja super.

00:04:32: Absolut.

00:04:33: Da ist auch ein Mamas Club entstanden, der hier bei uns Eltern,

00:04:37: Eltern Sprecher sind und die Mütter sind da auch sensibler und sorgen dafür

00:04:43: und gehen auch von Dorf zu Dorf und sagen, Mensch, du musst deine Tochter, die Kinder zu Schule schicken.

00:04:48: Hier gibt es Menschen, die unterstützen das Ganze.

00:04:51: Und die reißen sich dann gegenseitig mit?

00:04:53: Genau, und funktioniert.

00:04:55: Dadurch, als wir das nur 25 Jahre haben, mit der gleichen Schule, mit den drei,

00:04:58: mit den gleichen Kindergärten, beweisen wir auch eine Nachhaltigkeit

00:05:02: und die Mütter und Väter und die Eltern und die Kinder und die Lehrkräfte

00:05:06: haben auch einen Vertrauen mittlerweile aufgebaut zu uns.

00:05:09: Frage 3.

00:05:11: Also 25 Jahre Projekt, das prägt dich natürlich.

00:05:14: Ich habe ja schon gesagt, das ist ein Herzensprojekt für dich.

00:05:17: Du hast auch bei uns in der Firma ganz viele Menschen dafür begeistert.

00:05:21: Ihr seid auch schon mal zusammen in der größeren Gruppe runtergereist.

00:05:24: Richtig, richtig.

00:05:25: Und habt euch das Ganze angeguckt und weiter gefördert.

00:05:27: Kann das sein, dass das so der erste Anstoß für dich war?

00:05:31: Du bist ja bei uns für innovative neue Projekte zuständig.

00:05:34: Du hast bei uns die digitale Bildung aufgebaut und eingebracht als neue Idee.

00:05:39: War das so der erste Schritt für dich in diese Richtung? War es Gambia?

00:05:44: Man könnte das jetzt so annehmen.

00:05:46: Ich nehme es auch mal so an.

00:05:47: Vielleicht ist es so, es ist eine Herzenssache.

00:05:49: Wir sind ja auch hier Pioniere.

00:05:51: Das schreiben wir uns ja ganz groß auf die Fahne und wir machen tolle Sachen hier in der Firma.

00:05:55: Und da, wie du sagst, für die Geschäftsentwicklung zuständig,

00:05:58: habe ich mitbekommen, dass wir auch auch wir hier, wo wir das Lesen rechnen,

00:06:02: schreiben, eine Selbstverständlichkeit.

00:06:04: Also diese Selbstverständlichkeit hier neben haben wir auch trotzdem, so empfinde ich.

00:06:08: Zumindest in der Digitalisierung hier in Deutschland auch ein Defizit.

00:06:13: Das, was Sie da unten mit Lesen schreiben, von Grundaufhaben haben wir auch ein bisschen.

00:06:17: Das war ein exklusiveres Problem.

00:06:20: Aber das hat mich so ein bisschen motiviert, weil ich halt mitbekommen habe,

00:06:24: gerade Digitalpakt, der für meiner Erachtung ein bisschen unglücklich gelaufen ist.

00:06:30: Hier, wie wir einfach auch unterstützen könnten vielleicht.

00:06:33: Unsere Schulen in die digitale Transformation oder in digitale Bildung zu unterstützen.

00:06:39: Ganz klar, wenn ich es noch kurz einbringen darf, was können wir tun hier?

00:06:45: Viele sagen ja, das sind doch alle, ja, wir haben ein sehr heterogenes Netz.

00:06:49: Also von Schulen, das heißt, klar, können alle Lesen schreiben.

00:06:53: Aber wenn du das auch beobachtet hast, ist, dass der Digitalpakt rein auf Hardware ausgerichtet war.

00:07:00: Das stimmt.

00:07:01: Und für mich oder für uns, so habe ich es halt erkannt und bin dann in diese Projekte rein,

00:07:06: habe ich da rein gehängt, habe ich die Möglichkeit gesehen, wenn wir nur austauschen.

00:07:13: Also wenn wir einfach sagen, wir nehmen das Buch weg und dafür nehmen wir ein Tablet

00:07:19: oder wir nehmen statt der Tafel ein digitales Board,

00:07:22: dann tauschen wir nur aus, das ist für uns nicht digitale Bildung.

00:07:26: Das Medium ändert sich nur gut.

00:07:29: Es wird vielleicht ein oder andere Buch leichter werden im Rucksack,

00:07:31: aber dennoch ist es für uns keine digitale Bildung.

00:07:35: Wir sehen da etwas mehr dahinter und möchten das nachhaltig einführen,

00:07:40: so wie wir es in Gambia machen, also dauerhaft.

00:07:43: Und wir sind der Meinung, dass wir nicht ersetzen, sondern erweitern sollten, also anpassen sollten.

00:07:51: Das heißt, ein Lehrer im Biologieunterricht,

00:07:54: Deutschunterricht ich mache mal ein Beispiel, oder die Naturwissenschaftlichen haben ganz andere Möglichkeiten,

00:08:01: oder ziele, wie man digitale Bildung umsetzt.

00:08:05: Ein Sportlehrer braucht vielleicht ein Laptop anders, wie ein Mathelehrer und so weiter.

00:08:09: Und genau das ist es, was wir wollen, wir möchten ergänzen.

00:08:12: Jeder hat einen Schulauftrag, lesen, schreiben, rechnen.

00:08:14: Können wir, diese drei Kernkompetenzen sollen auch nicht ersetzt werden durch die digitale Bildung,

00:08:19: sondern es soll erweitert werden um die vierte, das ist einfach digitale Bildung.

00:08:23: Und dazu gehört auch, wie setze ich zum Beispiel ein digitales Board oder einen Laptop

00:08:30: oder irgendwas in der digitale Bildung richtig für meinen Unterricht ein.

00:08:34: Und wie kann der Schüler, Schülerin zu Hause mit der digitalen Welt richtig umgehen?

00:08:41: Wie gesagt, wichtig für uns nicht ersetzen, sondern erweitern.

00:08:45: Ja, wenn die Geräte oder wenn die Technologie unterstützt und eingesetzt wird,

00:08:51: dann werden ja eh ohnehin schon die digitalen Kompetenzen weitergegeben an die Schule.

00:08:55: Und wir sind der Meinung, wir sind jetzt auch eine Weile unterwegs hier in Deutschland bei den Schulen,

00:09:00: sind der Meinung, dass es hier nicht gut funktioniert.

00:09:03: Also hier fehlt mir ein bisschen der strategische Einsatz.

00:09:07: Bevor ich eine digitale Tafel in mein Klassenzimmer installiere,

00:09:12: sollte ich schon das Zielbild haben, was mache ich damit?

00:09:14: Ja.

00:09:15: Und das habe ich so das Gefühl, dass hier der Zwischenschritt vergessen wurde.

00:09:20: Ja.

00:09:21: Das ist aber super interessant, wie man Defizite auf beiden Seiten erkennt.

00:09:25: In Gambia und in Deutschland sich das aber auf ganz verschiedenen Ebenen bewegt.

00:09:30: Und das ist super, dass du in beiden mitwirken kannst und beides mitgestaltest.

00:09:35: Von daher vielen Dank, Jürgen, dass du auch heute wieder bei uns warst.

00:09:38: Ich habe auch tolle Kollegen, auch nochmal Danke an meine Kolleginnen und Kollegen,

00:09:41: die mich da in der Beziehung extrem unterstützen.

00:09:44: Vielen lieben Dank für die Möglichkeit hier kurz dazu zu sagen.

00:09:48: Vielen Dank, Jürgen.

00:09:49: Und auch Dank an euch, dass ihr heute wieder dabei wart.

00:09:52: Wir haben auch in der nächsten Folge wieder für euch ein Experten,

00:09:56: ein Thema und drei Fragen in zehn Minuten.

00:09:59: Bis zum nächsten Mal.

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